Kennen Sie das Gefühl? Die Geschenke sind verpackt, die Vorfreude ist riesig, und dann stoppt das Auto abrupt. Vor Ihnen: ein schier endloses Meer aus Bremslichtern. Genau dieses Szenario droht uns allen in den kommenden Weihnachtsferien. Traditionelles Clickbait würde jetzt schreien: „RIESEN-CHAOS auf den Straßen!“, aber die nüchternen Zahlen des ADAC zeigen uns, an welchen Tagen unser österreichisches Nervenkostüm besonders strapaziert wird.
Die größte Bewährungsprobe des Jahres steht bevor. Millionen von Familien, Pendlern und Skiurlaubern drängen gleichzeitig auf das Autobahnnetz. Das Gute daran: Ich habe die Prognosen analysiert, damit Sie die kritischsten Tage kennen und – im besten Fall – den Stau komplett umfahren können. Lesen Sie unbedingt weiter, denn das Jahr startet mit einer gigantischen Rückreisewelle.
Der doppelte Schlag: Wann Berufspendler und Reisende kollidieren
Auch wenn der erste große Reisestart bereits hinter uns liegt, warten die nächsten Härtetage. Viele übersehen, dass die kritischsten Momente nicht (nur) am Wochenende liegen, sondern wenn der reguläre Pendlerverkehr auf die Urlauber trifft.
Die kritischsten Tage VOR Weihnachten:
- Montag, 22. Dezember: Der Tag des Zusammenbruchs. Wer jetzt schon in den Urlaub fährt, trifft auf jeden, der noch zur Arbeit muss. Das Ergebnis ist eine explosive Mischung auf den Hauptverkehrsadern.
- Dienstag, 23. Dezember: Nicht viel besser. Viele nutzen diesen letzten vollen Arbeitstag, um Last-Minute-Einkäufe zu erledigen, was die Situation in den Städten und auf den Zubringerstraßen zusätzlich verschärft.
In meiner Recherche habe ich festgestellt: Unterschätzen Sie nicht die „Last-Minute-Geschenke-Jäger“. Sie sorgen dafür, dass die Knotenpunkte in Wien, Linz und Graz oft ab dem frühen Nachmittag dicht sind, selbst wenn die Fernreisenden schon durch sind.
Die berüchtigten Engpässe: Hier brauchen Sie die meiste Geduld
Österreichs Autobahnen sind für den Transitverkehr oft überlastet. Doch rund um die Feiertage wird das Problem noch akuter, besonders die Routen in die Skigebiete und Richtung Süden.

- A1 Westautobahn: Zwischen Salzburg und Wien. Hier herrscht immer Hochbetrieb.
- A10 Tauernautobahn: Das Nadelöhr schlechthin für alle, die in die südlichen Bundesländer wollen.
- A12 Inntal- und A13 Brennerautobahn: Für alle Italien-Liebhaber. Die Geduldsprobe beginnt oft schon vor der Grenze.
- A9 Pyhrnautobahn: Eine beliebte Ausweichroute, die dann ebenfalls schnell an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.
Merken Sie sich: An diesen neuralgischen Punkten führen uns schon kleine Unfälle oder Baustellen zum Stillstand. Baustellen, wie beispielsweise die seit langem andauernden Sanierungen bei Salzburg, verstärken die angespannte Situation zusätzlich. Halten Sie daher immer die Ö3-Verkehrsinformationen bereit.
Der stille Reisetipp: Wann das Christkind für freie Fahrt sorgt
Die gute Nachricht: Es gibt Entspannung.
Heiligabend (24. Dezember) und der Erste Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) sind oft die entspanntesten Reisetage. Die meisten haben ihr Ziel erreicht. Den 25. Dezember halte ich persönlich für den idealen Reisetag für alle Flexiblen unter Ihnen.
Doch die Ruhe währt kurz. Ab dem 26. Dezember zieht der Verkehr wieder an, da viele Kurzurlauber die Feiertage für einen Trip nutzen. Besonders die Wochenendtage bis zum Jahreswechsel werden wieder staureich.
Der wahre Albtraum: Die Rückreisewelle nach Neujahr
Viele konzentrieren sich auf die Anreise, aber die massive Rückreisewelle ist oft noch stressiger. Das Jahr 2026 startet damit, dass die gesamte Republik gleichzeitig retour fahren will.
Ganz kritisch wird es vom 2. Januar bis zum 7. Januar.
In diesem Zeitraum enden die Schulferien in den meisten Bundesländern. Das bedeutet: Alle, wirklich alle, fahren gleichzeitig nach Hause. Wer diesen Stau umfahren will, hat nur eine reelle Chance:

Der goldene Tipp vom ADAC, den niemand nutzt
Wenn Sie es irgendwie einrichten können, nutzen Sie den Samstag, den 4. Januar, für Ihre Rückreise.
Dieser Tag gilt als Geheimtipp. Warum? Viele Betriebe haben noch geschlossen, und der alltagsübliche Pendlerverkehr, der die Autobahnen unter der Woche zusätzlich füllt, ist auf einem Minimum. Sie profitieren von der reduzierten Anzahl an Lkw und Pendlern – ein Zustand, der sich anfühlt wie ein verfrühter Feiertag für Autofahrer.
Ein Blick über den Tellerrand: Bahn und Flughafen
Falls Sie überlegen, auf die Bahn auszuweichen: Halten Sie sich fest. Die ÖBB und die Deutsche Bahn melden für die Feiertage einen massiven Buchungsanstieg. Wer jetzt noch keinen Sitzplatz reserviert hat, riskiert, Stunden im Gang stehen zu müssen. Ohne Sitzplatzreservierung wird Bahnfahren im Dezember zur Lotterie.
Auch die Flughäfen (allen voran der Flughafen Wien-Schwechat) rechnen mit Rekordzahlen an Passagieren. Mehr Passagiere bedeuten längere Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle und beim Check-in. Seien Sie mindestens 2,5 Stunden vor Abflug da – Stress an Weihnachten braucht wirklich niemand.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Reisezeit rund um Weihnachten erfordert vor allem eines – Planung. Vermeiden Sie die Stoßzeiten am 22. und 23. Dezember sowie die Rückreisewoche Anfang Januar. Vertrauen Sie nicht nur auf Ihr Navi, sondern nutzen Sie auch Echtzeit-Verkehrsinformationen, um spontan auf unvorhergesehene Engpässe reagieren zu können.
Welcher Tag ist für Sie der stressigste Reisetag über die Feiertage, und welche Route nehmen Sie heuer, um den Stau zu umfahren?
