Darum ist schwarzer Tee am Abend der falsche Fehler: Er enthält oft mehr Koffein als ein Espresso

Darum ist schwarzer Tee am Abend der falsche Fehler: Er enthält oft mehr Koffein als ein Espresso

Sie greifen abends zur Tasse Tee, um zur Ruhe zu kommen? Ich kenne das Ritual nur zu gut. Aber hier wartet eine böse Überraschung: Ihr vermeintlicher Entspannungs-Booster, insbesondere schwarzer oder grüner Tee, sabotiert Ihren Schlaf mit einer Wucht, die Sie nicht erwarten. Es geht nicht um einen Hauch Koffein – Experten sagen, es kann sich anfühlen, als hätten Sie kurz vor dem Schlafengehen einen Espresso getrunken. Es ist Zeit, dieses abendliche Ritual zu hinterfragen, bevor die nächste schlaflose Nacht kommt.

Der Insider-Blick: Warum Ihr „entspannender“ Tee ein doppelter Espresso sein kann

Viele Österreicher lieben ihren Nachmittagstee, oft ganz selbstverständlich auch als Abschluss des Tages. Im Gegensatz zum Kaffee wird Tee oft als milder, beruhigender empfunden. Doch das ist der Denkfehler. In meiner Praxis sehe ich immer wieder, dass gerade Vieltrinker von schwarzem oder grünem Tee abends über Schlafprobleme klagen. Sie vergessen: Es ist nicht nur Koffein, es ist Thein – und das ist ein ganz spezieller Gegner der Nachtruhe.

Was ist Thein und warum wirkt es anders als Espresso-Koffein?

Anfangs hielt man Thein und Koffein für verschiedene Substanzen, aber chemisch sind sie identisch. Der entscheidende Unterschied liegt in der Geschwindigkeit der Freisetzung. Das Koffein im Kaffee wird schlagartig freigesetzt und verschwindet relativ schnell. Thein aus dem Tee hingegen…

  • Wird langsamer im Körper freigesetzt, oft über einen viel längeren Zeitraum.
  • Bleibt dadurch länger im Kreislaufsystem aktiv.
  • Blockiert Adenosin, den Neurotransmitter, der für Entspannung und Schläfrigkeit zuständig ist. Das Gehirn bleibt so länger „auf Empfang“.

Das bedeutet: Selbst wenn der Tee auf den ersten Schluck beruhigend wirkt, arbeitet das Thein noch Stunden später gegen Ihren Schlafmechanismus. Ihr Puls kann leicht steigen, die Körpertemperatur erhöht sich – alles Dinge, die das Einschlafen im gemütlichen Wiener Schlafzimmer erschweren.

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Das Matcha-Dilemma: Darum ist der gesunde Trend am Abend tabu

Matcha wird zurecht als Superfood gefeiert. Doch Vorsicht: Wenn Sie empfindlich auf Stimulanzien reagieren, sollten Sie Matcha nach 16 Uhr meiden. Matcha ist pulverisierter Grüntee, bei dem Sie das gesamte Blatt trinken – und damit auch die gesamte Koffeinladung.

Eine kleine Tasse Matcha kann bis zu dreimal mehr Koffein enthalten als eine normale Tasse Grüntee. Das ist eine Potenz, die selbst einen starken Espresso in den Schatten stellen kann. Wenn Sie in der Nähe von Graz oder Salzburg wohnen und einen stressigen Arbeitstag hinter sich haben, ist Matcha am Abend garantiert der falsche Weg zur Entspannung.

Der 4-Stunden-Puffer: So trinken Sie stimulierenden Tee, ohne den Schlaf zu opfern

Müssen Sie nun Ihren geliebten Tee komplett aufgeben? Natürlich nicht. Aber es gibt eine eiserne Regel, die Sie für alle koffeinhaltigen Getränke (schwarzer, grüner, weißer, Matcha) beachten sollten:

Trinken Sie Ihren letzten stimulierenden Tee mindestens vier Stunden vor dem Zubettgehen.

Diese Frist gibt Ihrem Körper genügend Zeit, einen Großteil des Theins abzubauen, sodass Sie entspannt in die Schlafphase starten können. Viele übersehen diesen Puffer und trinken ihren Tee oft nur eine Stunde vorher.

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Die Schlummer-Alternativen: Was erfahrene Schläfer wählen

Für das wahre Abendritual, das den Körper wirklich auf Ruhe programmiert, gibt es andere Sorten, die Sie in jedem österreichischen Supermarkt finden können. Diese sogenannten „Abend-Tees“ wirken nicht nur nicht stimulierend, sondern aktiv entspannend:

  • Ingwer-Tee: Er wirkt erwärmend und fördert die Verdauung, was besonders hilfreich ist, wenn das Abendessen etwas schwerer war. Er ist komplett koffeinfrei.
  • Fenchel- oder Kamillentee: Klassische Beruhiger für den Magen und die Seele. Besonders Kamille wird oft eingesetzt, um das natürliche Gefühl der Müdigkeit zu fördern.
  • Pfefferminztee: Erfrischend und beruhigend, gut bei aufgeblähtem Gefühl.

Ein besonderer Tipp: Wenn Sie Ihren fertigen Ingwer-Teebeutel nicht wegwerfen möchten (wie ich das früher gemacht habe), probieren Sie diesen Trick: Legen Sie den feuchten, abgekühlten Beutel in den Abfluss. Die natürlichen Öle wirken leicht desodorierend!

Die Wahl des richtigen Abendgetränks ist genauso wichtig wie die Entscheidung für das richtige Abendessen. Vermeiden Sie den fatalen Irrtum, dass jeder Tee automatisch entspannt, und wählen Sie gezielt Sorten ohne das langanhaltende Thein.

Welchen Tee trinken Sie meistens, wenn Sie abends entspannen möchten, und haben Sie schon einmal bemerkt, dass schwarzer oder grüner Tee Ihren Schlaf stört? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren!

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