Abgeschwächt, aber gefährlich: Hurrikan „Melissa“ trifft Kuba

Der Hurrikan „Melissa“ hat am frühen Mittwochmorgen Kuba erreicht. Obwohl „Melissa“ sich zu einem Hurrikan der Kategorie drei abgeschwächt hat, traf er den Südosten der Insel nahe Chivirico mit Windgeschwindigkeiten.

Hurrikan „Melissa“ trifft auf Kuba

Der Hurrikan „Melissa“ hat Kuba erreicht und dabei seine Stärke auf die Kategorie drei abgeschwächt. Laut Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC traf der Sturm am frühen Mittwochmorgen im Südosten der Insel nahe Chivirico mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde auf Land. Zuvor hatte „Melissa“ bereits Jamaika als Hurrikan der Kategorie fünf überquert und dabei erhebliche Schäden verursacht.

Das NHC hatte gewarnt, dass der extrem gefährliche Hurrikan die Südküste Kubas erreicht. Die kubanischen Behörden haben berichtet, dass etwa 735.000 Menschen in Sicherheit gebracht wurden, insbesondere in den Provinzen Santiago de Cuba, Holguin und Guantanamo. In Kuba leben rund zehn Millionen Menschen, und für mehrere Provinzen wurde eine Hurrikanwarnung ausgesprochen. Es wurde vor lebensbedrohlichen Sturzfluten und Erdrutschen gewarnt.

Melissa

Erste Auswirkungen in Kuba

Die staatliche Zeitung berichtete von einem über die Ufer getretenen Fluss und einem Erdrutsch in El Cobre, einer Stadt in der Provinz Santiago de Cuba. Der Zivilschutz setzte alles daran, 17 Menschen, die in der Stadt festsaßen, zu befreien. In den Tagen vor dem Sturm hatte die Bevölkerung bereits Vorräte an Lebensmitteln, Kerzen und Batterien angelegt. Staatschef Miguel Diaz-Canel äußerte sich besorgt und sagte: „Es wird eine sehr schwierige Nacht für ganz Kuba, aber wir werden uns erholen.“ Das volle Ausmaß der Schäden wird erst nach dem Sturm sichtbar werden.

In sozialen Netzwerken wurden erste Videos geteilt, die die verheerende Situation zeigen: Menschen stehen in ihren Häusern bis zu den Knien im Wasser, und Hilferufe sind zu hören. Straßen haben sich in reißende Flüsse verwandelt.

Jamaika unter Druck

Der Hurrikan benötigte mehrere Stunden, um Jamaika zu überqueren, da er sich nur langsam bewegte. Ministerpräsident Andrew Holness erklärte den Karibikstaat zum Katastrophengebiet. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde und brachte starke Regenfälle sowie Sturmfluten mit sich. Teile der Insel waren am Mittwoch weiterhin ohne Strom, und die Kommunikation war stark gestört.

Die Schäden auf Jamaika waren anfangs unklar, aber Berichten zufolge waren viele Häuser und Straßen beschädigt. Mehr als 530.000 Haushalte hatten keinen Zugang zu Strom. Ministerpräsident Holness ging von mehreren Toten aus und berichtete, dass fast 15.000 Menschen in Notunterkünften Schutz gesucht hatten.

Vorsichtsmaßnahmen und Hilfsmaßnahmen

Die Gesundheitsbehörde warnte in den betroffenen Regionen vor Krokodilen, die durch Überschwemmungen aus ihren Lebensräumen vertrieben werden könnten. Es wurde empfohlen, überschwemmte Gebiete zu meiden und Kinder sowie Haustiere von Gewässern fernzuhalten.

Die Streitkräfte Jamaikas wurden mobilisiert, um bei den Rettungsarbeiten zu unterstützen. Die Vereinten Nationen koordinierten den Transport von Hilfsgütern von Barbados, während ein Lufttransport von Hilfspaketen geplant ist, sobald die Flughäfen wieder geöffnet sind. Ministerpräsident Holness rief die Bevölkerung dazu auf, optimistisch zu bleiben und betonte, dass das Land wiederaufgebaut werden würde.

Nach seinem Durchzug durch Jamaika hat „Melissa“ nun Kuba erreicht. Der Wirbelsturm wird als der bisher stärkste Tropensturm des Jahres 2025 eingestuft. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser, und die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis November.

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