9.500 € für OP selbst bezahlt – „Nicht akzeptabel“

Ein Mann aus Melk muss 9.500 Euro für eine OP privat zahlen. Der Grund: Kein Termin oder zu lange Wartezeiten. SPNÖ-Chef Sven Hergovich übt heftige Kritik.

Ein Vorfall aus Melk sorgt für erhebliche Diskussionen: Ein 61-jähriger Mann musste aufgrund von langen Wartezeiten für einen notwendigen operativen Eingriff die Kosten von 9.500 Euro selbst tragen, um in einer Privatklinik behandelt zu werden. Der SPÖ-Vorsitzende Sven Hergovich äußerte scharfe Kritik an der Situation.

Der Fall von Otto K.

Otto K. hatte seit einem Jahr auf einen Rücken-Eingriff gewartet, der aufgrund akuter Schmerzen notwendig war. Doch kurz vor dem geplanten Operationstermin wurde ihm mitgeteilt, dass die Operation aufgrund seiner Wohnortzugehörigkeit nicht durchgeführt werden könne. Er wurde darüber informiert, dass er als Niederösterreicher keinen Anspruch auf den Eingriff in einem Wiener Krankenhaus habe, da die Operation nicht als akut eingestuft wurde.

Die Wartezeiten für alternative Einrichtungen in St. Pölten, Krems und Linz betrugen zwischen 18 und 24 Monaten. Angesichts dieser Situation entschloss sich Otto K., die Operation in der Privatklinik Wehrle-Diakonissen in Salzburg durchführen zu lassen. Da er von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) keine Rückerstattung erhielt, sah er sich gezwungen, die hohen Kosten aus eigener Tasche zu zahlen.

Ein Mann

Kritik am Gesundheitssystem

Hergovich betont, dass solche Fälle inakzeptabel sind. Er setzt sich für ein Gesundheitssystem ein, in dem Bürgerinnen und Bürger auch ohne Zusatzversicherungen oder hohe Eigenzahlungen eine angemessene medizinische Versorgung erhalten. In seinen Aussagen äußert er, dass die Wartezeiten für schwere Erkrankungen und notwendig Operationen sofort reduziert werden müssen.

Er fordert eine Nachbesetzung offener Stellen in der Gesundheitsversorgung und mehr Investitionen in die Ausbildung und das Personal, um die Qualität des Systems zu verbessern. Hergovich vergleicht die aktuelle Situation mit dem Kauf eines teuren Autos, bei dem man letztendlich nur ein minderwertiges Modell erhält, und fordert dringend Veränderungen.

Die ÖGK erklärte auf Nachfrage, dass die Grundversorgung in der Privatklinik bereits pauschal bezahlt werde und Otto K. daher keinen weiteren Kostenersatz erhalten könne. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Organisation der Spitalversorgung in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer liegt.

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