Watschn oder Initialzündung: Die große Bedeutung der Sölden-Erfolge

Der Sieg von Julia Scheib und der 2. Platz von Marco Schwarz könnten eine langfristige positive Wirkung für das ÖSV-Skiteam haben.

Die Erfolge im Wintersport, insbesondere die Leistungen in Sölden, haben für das österreichische Skiteam eine weitreichende Bedeutung. Der Sieg von Julia Scheib und der zweite Platz von Marco Schwarz am vergangenen Wochenende sind nicht nur erfreuliche Ergebnisse, sondern könnten auch langfristige positive Auswirkungen auf das Team haben.

Die Stimmung unter den österreichischen Skiläufern und Trainern war von purer Erleichterung geprägt. Ein erfolgreicher Saisonstart, wie er in den letzten Jahren selten erlebt wurde, brachte frischen Wind ins Team. Der letzte Zeitpunkt, an dem sowohl ein Sieg als auch ein Podiumsplatz für das österreichische Team in Sölden verzeichnet wurden, reicht bis ins Jahr 2014 zurück, als Anna Veith und Marcel Hirscher einen Doppelsieg feierten.

Ein erfolgreicher Auftakt

Nach dem gelungenen Saisonstart, der Österreich an die Spitze des Nationencups hievte, war die Zurückhaltung der Verantwortlichen spürbar. Alpinchef Christian Mitter betonte, dass es sich lediglich um eine erste Standortbestimmung handelte. Dennoch war es erfreulich zu sehen, dass die Athleten am Renntag konkurrenzfähig waren. Herren-Cheftrainer Marko Pfeifer bestätigte, dass der Auftakt darauf hinweist, dass das Team auf einem guten Weg ist.

Die Bedeutung der Gletscherrennen kann nicht unterschätzt werden, da sie entweder als Initialzündung, Weckruf oder sogar als Warnsignal für das gesamte Team fungieren können. Eine Pause von drei Wochen bis zu den nächsten Weltcuprennen könnte im Falle eines Fehlstarts verheerende Auswirkungen haben. Christian Mitter erklärte, dass es in dieser Zeit schwierig sei, die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Marko Pfeifer, der Herren-Cheftrainer, äußerte sich optimistisch und betonte, dass dieser erfolgreiche Start Ruhe in das Team bringe. Die vergangene Weltcupsaison war für ihn und sein Trainerteam herausfordernd, da negative Statistiken die Stimmung im österreichischen Herrenteam belastet hatten. Der Ausgang dieser Negativspirale führte dazu, dass die österreichischen Athleten in den ersten Saisonrennen den Erfolgen hinterherhechelten und zunehmend verkrampften.

Die Erfolge in Sölden könnten nun einen positiven Schwung ins gesamte Skiteam bringen. Marko Pfeifer hob hervor, dass alle Athleten gemeinsam feiern und die Speedläufer sowie Slalomfahrer nun motiviert sind, ihre Leistungen zu steigern.

Die Anziehungskraft des Skisports in Österreich zeigte sich auch in den Zuschauerzahlen. Trotz einer bescheidenen Weltcup-Saison verzeichnete der Rettenbachferner mehr als 30.000 Besucher. Auch die Einschaltquoten des ORF waren beeindruckend, denn bis zu 804.000 Zuschauer verfolgten den Auftritt der ÖSV-Herren, während der Sieg von Julia Scheib mit 666.000 Zuschauern der meistgesehene Frauen-Riesentorlauf in Sölden seit 2003 war.

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