Seit Oktober gibt’s beim Onlinebanking eine kleine, aber entscheidende Veränderung: Wer Geld überweist, bekommt jetzt eine Art Ampel angezeigt. Grün, Gelb oder Rot – je nachdem, ob Name und IBAN des Empfängers zusammenpassen. Die neue Regel soll Sicherheit bringen, sorgt aber aktuell vor allem für viele Fragezeichen bei Kund:innen – und Ärger bei Spendenorganisationen.

Was passiert beim Überweisen jetzt genau?
Bevor die Bank dein Geld losschickt, gleicht sie die Empfängerdaten automatisch ab. Das Ergebnis siehst du direkt:
- Grün: alles korrekt – Überweisung läuft.
- Gelb: kleine Abweichung, etwa ein Tippfehler im Namen.
- Rot: deutliche Differenzen – besser nochmal prüfen.
Bei Gelb schlägt das System meist gleich die richtige Schreibweise vor. Wenn Rot erscheint, solltest du auf jeden Fall stoppen und die Daten kontrollieren – sonst kann’s teuer werden.
Warum das Ampelsystem eingeführt wurde
Der Hintergrund: Banken in der Eurozone müssen seit Oktober sogenannte Echtzeitüberweisungen anbieten. Das Geld ist also innerhalb weniger Sekunden beim Empfänger – aber eben auch genauso schnell weg, wenn du dich vertippst oder betrogen wirst.
Das Ampelsystem soll genau das verhindern. Es prüft, ob Name und IBAN wirklich zusammenpassen. Wenn du eine Warnung ignorierst und trotzdem überweist, trägst du allerdings selbst die Verantwortung – die Bank haftet in diesem Fall nicht.
Wo’s derzeit noch hakt
Viele wundern sich, wie empfindlich das System reagiert. Laut Konsumentenschützer:innen reichen schon kleine Unterschiede – etwa bei Umlauten oder Groß- und Kleinschreibung –, um eine gelbe oder rote Warnung auszulösen.
Noch härter trifft es Spendenorganisationen: Viele nutzen in Kampagnen verkürzte oder englische Namen, die nicht exakt mit dem offiziellen Kontonamen übereinstimmen. Das führt dazu, dass Überweisungen teilweise blockiert werden – und das mitten in der wichtigen Spendenzeit.
Wie Banken und Behörden reagieren
Die Branche gibt sich gelassen. Anfangsprobleme seien normal, heißt es. Auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) sieht keinen Grund zur Panik – bisher seien nur vereinzelt Beschwerden eingegangen. Die Banken arbeiten laut eigenen Angaben daran, die Erkennungsalgorithmen zu verfeinern, um Fehlalarme zu vermeiden.
Tipps für sicheres Überweisen
- Bei Gelb oder Rot immer IBAN und Namen doppelt prüfen.
- Unternehmen sollten auf Rechnungen exakt denselben Namen angeben, der bei der Bank hinterlegt ist.
- Spendenorganisationen sollten in Zahlungsaufrufen nur ihren offiziellen, vollständigen Namen verwenden.
Auch wenn das neue System anfangs etwas nervt: Es soll den Zahlungsverkehr sicherer machen – und Fehlüberweisungen verhindern, bevor sie passieren. Ein bisschen Eingewöhnung gehört dazu, aber langfristig könnte das Ampelsystem tatsächlich helfen, dass weniger Geld auf falschen Konten landet.