Strompreise steigen, und trotzdem läuft im Haushalt ständig irgendwas: Router, Fernseher, Ladegeräte, Waschmaschine. Aber welches Gerät ist eigentlich der heimliche Energieräuber? Genau hier kommen Strommessgeräte ins Spiel – kleine, clevere Helfer, die dir zeigen, wo dein Strom wirklich hinfließt. Und manchmal kommt dabei ziemlich Erstaunliches raus.

So funktionieren Strommessgeräte
Die simpelste Variante sieht aus wie ein Zwischenstecker. Einfach zwischen Steckdose und Gerät stecken, und schon zeigt das Display, wie viel Energie gerade verbraucht wird. Wer mag, gibt seinen Strompreis ein – dann rechnet das Gerät direkt in Euro und Cent mit.
Ein bisschen smarter sind WLAN- oder Bluetooth-Steckdosen, die ihre Daten per App aufs Handy schicken. So hast du den Überblick über deinen Verbrauch auch unterwegs. Gute Modelle erkennen schon winzige Ströme ab 0,1 Watt – ideal, um versteckte Standby-Verluste aufzuspüren.
Günstigere Varianten starten oft erst bei 1–2 Watt. Nach oben ist bei rund 3680 Watt Schluss – das ist das Maximum, was eine normale Steckdose hergibt.
So misst du richtig
Bei einfachen Modellen: einstecken, Gerät anschließen, fertig. Smarte Steckdosen müssen einmal kurz eingerichtet werden – dauert aber keine fünf Minuten.
Wie lange du messen solltest, hängt vom Gerät ab:
- Waschmaschine: Ein kompletter Waschgang reicht.
 - Kühlschrank oder Router: Mindestens 24 Stunden messen, weil sie ständig laufen.
 - Standby: Auch spannend! Seit 2023 gilt in der EU: maximal 1 Watt, bei smarten Geräten bis zu 12 Watt.
 
Kleine Geräte, große Aha-Momente
Die Ergebnisse sind oft überraschend:
- Smartphone laden: ca. 0,025 kWh pro Vorgang, also rund 2,30 Euro im Jahr – pro Gerät.
 - Router: Nachts rund 0,05 kWh. Wer ihn mit einer Zeitschaltuhr ausschaltet, spart bis zu 5 Euro im Jahr.
 - Laptop mit Monitor: Etwa 50 Watt pro Stunde, also 10 Cent für einen Arbeitstag im Homeoffice. Im Standby kostet das Setup immer noch rund 2 Euro jährlich.
 - Alter Desktop-PC: Selbst im Leerlauf 60–80 Watt – echte Stromfresser!
 
Alte Geräte – die heimlichen Energiekiller
Der Klassiker: der alte Kühlschrank. Ein 15 Jahre altes Modell mit Gefrierfach verbraucht bis zu 2 kWh am Tag – rund 180 Euro im Jahr! Neue Geräte brauchen oft nur die Hälfte. Wer auf ein effizientes Modell (z. B. Klasse C oder besser) umsteigt, spart locker 150 Euro pro Jahr.
Seit 2021 gilt das neue EU-Energielabel von A (sehr effizient) bis G (Energiefresser). Die alten A+++-Labels sind Geschichte – und das bewusst: Man wollte Platz nach oben lassen.
Waschmaschine und Fernseher – zwei typische Kandidaten
Eco-Programme klingen sparsam, sind es aber nicht immer. Sie laufen länger, heizen weniger stark – unterm Strich liegt der Verbrauch nur leicht unter dem Normalprogramm.
Beim Fernseher zählt die Größe: Ein 32-Zoll-LED braucht rund 0,03 kWh pro Stunde, ein 65-Zoll-OLED bis zu 0,25 kWh. HDR-Inhalte können den Verbrauch sogar verdoppeln – darum sind viele TVs in Effizienzklasse F oder G.
Fazit: Kleine Geräte, großer Effekt
Ein Strommessgerät ist kein Gimmick, sondern eine lohnende Investition. Du siehst sofort, wo Strom flötengeht – und kannst gezielt gegensteuern.
Selbst wenn’s am Ende „nur“ ein paar Euro im Monat sind: Aufs Jahr gerechnet kommt da einiges zusammen. Und das Beste? Du bekommst endlich ein Gefühl dafür, was Energie im Alltag wirklich kostet – schwarz auf weiß.