Wir alle kennen das Problem: Tausende alte CDs und LPs stapeln sich im Regal. Ehepartner drängen darauf, „diesen Staubfänger-Krempel“ endlich zu entsorgen. Und ehrlich gesagt, wer braucht im Zeitalter von Spotify noch physische Tonträger?
Aber es gibt eine Elite, die diesen Trend ignoriert. Leute wie Björn Strößner, bekannt von BAYERN 1, der ein ganzes Zimmer voller Vinyl und Pop-Fakten hütet. Ich habe mir seine Karriere und Hobbys angesehen und bemerkt, dass sein „altmodischer“ Ansatz das Geheimnis für anhaltende Faszination ist. Hier sind die drei Dinge, die Sie ihm nachmachen sollten, um Ihre Leidenschaft neu zu entfachen.
Der wahre Wert von Vinyl und CDs: Es ist nicht nur Musik
Björn Strößner, aufgewachsen im Wagner-Land Bayreuth, wandte sich früh vom Klassischen ab, um sich voll dem Pop zu verschreiben. Er sammelte jede Musikzeitschrift und jede aussortierte Platte. Viele halten das für Nostalgie, aber ich habe in meiner eigenen Praxis bemerkt, dass es um etwas Tieferes geht: Es ist die Jagd und die Übersicht.
Streaming ist bequem, aber es ist auch flüchtig. Ein physisches Archiv — selbst wenn es tausende Alben sind — schafft eine Struktur, die uns Digitales nicht bieten kann. Strößner sagt von sich: „Ich kann in einem Meer von Vinyl und CDs die Übersicht behalten.“
- Speicher-Anker: Jedes Album ist mit einer spezifischen Erinnerung aus unserer Jugend in Österreich verknüpft – der Skiurlaub in Kitzbühel, die erste WG, die Stunden vor MTV.
- Die physische Disziplin: Wer Platten besitzt, hört Musik bewusster. Es ist ein Investment an Zeit und Raum, das man bei einer flüchtigen Spotify-Wiedergabeliste nicht hat.
- Das Insider-Wissen: Beim Sammeln eignen Sie sich Fakten an, die weit über das Lied hinausgehen. Strößner verwandelt dieses Wissen in seine DJ-Sets bei der BAYERN 1 Disco.
Die praktische Erkenntnis: Hören Sie nicht auf, physische Tonträger zu sammeln. Sie sind Ihr persönliches, unzensierbares Archiv der Popgeschichte.

Warum Sie schlechte Filme aktiv suchen sollten (und wie das Ihr Gehirn trainiert)
Ein unerwartetes Detail in Björn Strößners Profil: Er sieht sich mit Freunden absichtlich schlechte Filme an, um dann in fröhlicher Runde darüber herzuziehen (zu „lästern“, wie man in Bayern sagt). Zuerst dachte ich, das sei reiner Zeitvertreib. Aber es verbirgt sich eine wichtige Lektion über kritische Analyse.
Der Lifehack: Lachen Sie über das, was alle anderen ernst nehmen
In einer Welt, in der alles perfekt kuratiert und hochglanzpoliert ist, bietet der schlechte Film eine therapeutische Pause. Wir in der Mediengesellschaft neigen dazu, alles, was uns vorgesetzt wird, als Meisterwerk zu akzeptieren.
Aber es gibt einen Nuance: Die Fähigkeit, Mängel zu erkennen, zu benennen und mit Humor zu diskutieren, schärft Ihren eigenen Geschmackssinn. Wenn Sie im Kino in Wien sitzen und einen bewusst schlechten Film analysieren, trainieren Sie:
- Die Erkennung von Faulheit: Schlechte Filme zeigen oft, wo die Macher gespart oder sich keine Mühe gegeben haben. Das hilft Ihnen, Faulheit auch in anderen Bereichen (Arbeit, Politik) schneller zu identifizieren.
- Soziale Bindung: Gemeinsames „Läster-Kino“ schafft eine unglaublich starke, ehrliche soziale Bindung, die man beim reinen Konsumieren von Meisterwerken kaum erreicht.
Mein Tipp: Machen Sie es wie Strößner. Suchen Sie sich einen „Trash-Klassiker“, kaufen Sie Popcorn (vielleicht in einem der nostalgischen österreichischen Kinos) und veranstalten Sie einen Abend der kritischen, aber humorvollen Analyse. Sie werden überrascht sein, wie erfrischend das ist.

Der unerwartete Karriereschritt: Warum ein Tischler zur Musik führte
Strößners erster Berufswunsch war Tischler. Er verehrte „Meister Eder“ und wollte Möbel bauen. Nur eine Handarbeitslehrerin stoppte ihn mit dem Hinweis, er hätte zwei linke Hände. Stattdessen landete er beim Radio, lernte das Handwerk im Funkhaus Bayreuth und machte seine Leidenschaft zum Beruf.
Viele von uns hadern mit den Träumen, die wir nicht verwirklichten. Aber die Geschichte von Strößner zeigt, dass die erste Leidenschaft oft nur ein Platzhalter für eine tiefere Berufung ist. Die Disziplin, die er vielleicht für die Schreinerei gebraucht hätte (Ordnung, Übersicht, Liebe zum Detail), wandte er stattdessen auf seine Tausenden von CDs an.
Die Lehre daraus: Nehmen Sie die Fähigkeiten, die Sie in Ihrem „unmöglichen“ Erstberuf gebraucht hätten (z.B. Präzision, Geduld), und wenden Sie diese auf Ihre wahren Hobbys an. Oft sind die Fähigkeiten übertragbarer, als wir denken.
Björn Strößner ist der lebende Beweis dafür, dass eine tiefe, spezifische Leidenschaft – sei es für britischen Pop der 80er (Pet Shop Boys, Prefab Sprout) oder für das Sammeln von ABBA-Singles – mehr wert ist als jede oberflächliche Allgemeinbildung. Er beweist, dass es sich lohnt, Experte in der eigenen Nische zu sein.
Haben Sie auch ein Hobby, das alle für „verrückt“ halten, das aber Ihr Leben reicher macht? Teilen Sie Ihre Geschichte unten in den Kommentaren!
