Gerade in Österreich, wo wir alle gerne online Weihnachtsgeschenke bestellen, kennen wir das Szenario: Sie kommen nach Hause, und da steckt ein gelber Zettel von DHL im Briefkasten. Das Paket konnte nicht zugestellt werden! Doch Vorsicht: Dieser unscheinbare Zettel kann eine teure Falle sein und ist oft nicht von DHL. Kriminelle nutzen das vorweihnachtliche Chaos, um sich als Zusteller auszugeben und an Ihre sensiblen Daten oder Ihr Geld zu kommen. Lesen Sie jetzt, wie Sie den Betrug sofort erkennen.
Die unsichtbare Gefahr im Briefkasten: Was steckt hinter dem „gelben Zettel“?
Wir alle sind gestresst in der Vorweihnachtszeit. Man erwartet die neue Spielekonsole oder das Parfüm für die Lieben. Wenn dann eine Benachrichtigungskarte das ersehnte Geschenk ankündigt, handeln wir schnell. Und genau darauf warten die Betrüger. Ich sehe in meiner Praxis immer wieder, wie professionell diese Fälschungen mittlerweile aussehen.
DHL selbst warnt eindringlich: Oft sind diese Benachrichtigungskarten, die zwar täuschend echt aussehen (manchmal orange, meist aber im typischen DHL-Design), ein Werkzeug für „Quishing“ – die Kombination aus QR-Code und Phishing. Statt einer echten Benachrichtigung ist der Zettel nur ein Köder.
So funktioniert die neue Quishing-Masche
Der Mechanismus ist simpel und psychologisch raffiniert: Auf dem gefälschten Zettel steht, dass eine Zustellung nicht möglich war. Um einen neuen Termin zu vereinbaren, sollen Sie einen prominent platzierten QR-Code scannen. Im Stress, schnellstmöglich an Ihr Paket zu kommen, macht man das oft unüberlegt.

Aber es gibt einen Haken: Sobald Sie den Code mit Ihrem Smartphone scannen, landen Sie nicht auf der echten DHL-Seite, sondern auf einer fast identischen Fälschung. Dort werden Sie dann aufgefordert, vermeintlich notwendige Informationen einzugeben, wie:
- Ihren Namen und Ihre Adresse
- Ihre E-Mail-Adresse
Im schlimmsten Fall sogar Ihre Bankverbindungen (Kreditkartendaten)
Diese Daten nutzen die Kriminellen dann, um Ihr Konto zu plündern oder Ihre Identität zu stehlen. Viele übersehen diesen kritischen Moment.
Der entscheidende Unterschied, den Sie sofort erkennen müssen
DHL weist klar darauf hin: Das Unternehmen wird Sie niemals über einen QR-Code auf einer Benachrichtigungskarte dazu auffordern, persönliche Daten einzugeben. Niemals.
Warum Kriminelle diese Methode gerade jetzt verstärkt nutzen? Weil wir uns an die mehrstufige Verifikation gewöhnt haben. Wir scannen QR-Codes für Speisekarten, für Banktransfers oder Login-Bestätigungen. Diese Gewöhnung wiegt uns in falscher Sicherheit, und die Betrüger nutzen das aus.

Ihr Schutzschild: 4 konkrete Sofort-Tipps gegen die Quishing-Falle
Die Polizei und DHL-Experten warnen davor, leichtfertig zu handeln. Gerade jetzt, wo die Paketzusteller in Österreich am Limit sind, geht schnell etwas unter. Ich empfehle, sich an diese vier einfachen Regeln zu halten:
- Scannen Sie niemals QR-Codes, die auf Benachrichtigungskarten im Briefkasten abgedruckt sind, um eine erneute Lieferung zu vereinbaren.
- Rufen Sie keine Telefonnummern an, die nur auf dieser Benachrichtigungskarte stehen. Diese Nummern können zu teuren Abzock-Hotlines führen.
- Prüfen Sie den Status immer über die offizielle Methode. Geben Sie die Sendungsverfolgungsnummer
manuell in die Post- und DHL-App oder auf dhl.at ein . - Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich nur über die offiziell bekannte Kunden-Hotline von DHL an das Unternehmen.
Der Lifehack, den jeder DHL-Kunde kennen sollte
Der beste Schutz ist die Prävention. Warten Sie nicht auf den Zettel. Sobald Sie online etwas bestellen, speichern Sie die Sendungsverfolgungsnummer ab. Der wahre Indikator für ein verpasstes Paket ist nicht der gelbe Zettel, sondern der Status in der offiziellen App. Überprüfen Sie dort, ob eine Zustellung wirklich fehlgeschlagen ist, bevor Sie auf irgendeine Karte reagieren.
Denken Sie daran: Ein echter DHL-Zusteller wird im Zweifelsfall immer die Sendungsnummer lesbar auf die Karte schreiben und diese niemals mit einer Aufforderung zum Scannen eines Codes verbinden.
Lassen Sie sich durch den Vorweihnachtsstress nicht zu voreiligen Klicks verleiten. Haben Sie selbst schon einmal eine verdächtige Karte im Briefkasten entdeckt? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren, um andere zu warnen!
