Warum Astronaut Matthias Maurer sagt, Geschenke organisieren sei stressiger als eine Weltraumreise

Warum Astronaut Matthias Maurer sagt, Geschenke organisieren sei stressiger als eine Weltraumreise

Kennen Sie das Gefühl, wenn Ihnen der Stress bei der Weihnachtsgeschenke-Jagd die letzte Energie raubt? Selbst eine Reise ins All scheint da die erholsamere Option. Aber das ist kein Witz oder eine Übertreibung.

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer verbrachte 177 Tage auf der Internationalen Raumstation (ISS) und hat dort auch Weihnachten gefeiert. Bei seinem Aufenthalt auf der „Blauen Couch“ hat er eine erstaunliche Aussage gemacht, die uns alle aufhorchen lässt: „Geschenke organisieren stresst mich mehr als eine Weltraumreise.“

Warum empfindet jemand, der in 400 Kilometern Höhe im Vakuum arbeitet, den irdischen Geschenke-Marathon als die größere Belastung? Dieser Vergleich zeigt: Wir müssen unsere Perspektive auf Stress und echte Gefahren dringend neu justieren. Ich habe mir Mauers Anekdoten genau angesehen und zeige Ihnen, was wir für unser eigenes Leben daraus lernen können.

3 Lektionen vom „WG-Leben“ in der Schwerelosigkeit

Das Leben auf der ISS ist angeblich ein internationales WG-Leben. An Bord gelten jedoch andere Regeln. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse, die unsere Sicht auf „Stress“ verändern.

1. Der absolute Alkoholverzicht: Wenn Kontrolle zur Überlebensregel wird

Glühwein und Punsch sind auf der ISS streng verboten. Der Grund? Kontrollverlust ist in einer extrem empfindlichen Umgebung ein Todesurteil. Maurer erklärt: Die Astronauten müssen jederzeit fit sein, weil sofort ein Notfall eintreten kann. Das Lufterhaltungssystem ist anfällig. Alkohol ist tabu.

  • Lektion für uns: Im All gibt es keine Grauzone. Entspannung kommt nicht durch Ablenkung (Alkohol), sondern durch absolute Präsenz und Fokus. Vielleicht sollten wir uns fragen: Wo akzeptiere ich im Alltag riskante „Grauzonen“, weil ich kurzfristig Ablenkung suche?
  • Auf der ISS gilt die Devise: Ist die Gefahr real, ist der Fokus makellos. Warum fällt uns das bei unwichtigen Dingen (Geschenke) so schwer?

2. Das „Russisch Roulette“ des Weltraums

Maurer erlebte auch Momente, in denen ihm „sehr mulmig“ war. Ein echtes Schreckensszenario war der Abschuss eines Satelliten durch Russland, wodurch Tausende von Trümmerteilen entstanden. Die Astronauten wurden gewarnt, dass sie in vier Stunden in diese Trümmerwolke fliegen würden.

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Der Kollisionskurs konnte nicht berechnet werden. Maurer beschreibt es als „Russisch Roulette“. Hier zählt reines Glück. Im Vergleich dazu sind die meisten unserer irdischen Sorgen berechenbar oder beherrschbar.

  • Die echte Gefahr ist unsichtbar, lautlos, aber unmittelbar tödlich.
  • Die astronautische Reaktion: Kalm bleiben, Prozesse befolgen, warten. Kein Panik, kein Geschrei.

Diese Klarheit angesichts der echten Lebensgefahr steht im krassen Gegensatz zum irrationalen Stress, den wir uns bei der Auswahl des perfekten Christbaumschmucks oder der Geschenke zufügen.

3. Der Trick mit dem Plastikbaum und die Kraft der Einfachheit

Auch auf der ISS kam Weihnachtsstimmung auf – wenn auch improvisiert. Sie hatten einen Plastikbaum, der aufgrund der Enge an der Decke montiert wurde. Das Weihnachtsmenü bestand aus Truthahn, eingeschweißt in Plastikfolie, der nur aufgewärmt werden musste.

Maurer dazu: „Wenn sie sonst normales Weltraumessen gewöhnt sind, schmeckt, glaub ich, alles gut.“

  • Das ISS-Motto: Funktion > Optik.
  • Die Freude kam durch die Dekoration und das gemeinsame Singen, nicht durch kulinarische Extravaganz.

Im All ist alles reduziert auf das Notwendige. Kein unnötiger Schnickschnack. Kein Kaufrausch. Das Wesentliche zählt: Gemeinschaft, Gesundheit, und der Blick auf die Erde.

Der Anti-Stress-Lifehack vom Raumfahrer

Maurers Erlebnis lehrt uns: Stress entsteht oft dort, wo wir komplizierte, selbst auferlegte Regeln erfüllen wollen (perfekte Geschenke suchen, die tollste Feier organisieren) – und nicht, wo echte Gefahr droht.

Der ultimative Anti-Stress-Hack des Astronauten ist daher die extreme Fokussierung auf die Prioritäten. Maurer hat sogar gelernt, Zähne zu ziehen, falls an Bord ein Notfall eintritt. Warum? Weil auf dem Mond kein Zahnarzt ist.

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Die praktische Umsetzung für Sie:

Wenn das nächste Mal die Organisation von etwas Banales (wie Geschenke oder das Abendessen) zu viel wird, wenden Sie die „ISS-Regel“ an:

  1. Nehmen Sie sich 60 Sekunden Zeit.
  2. Fragen Sie sich: Ist dies eine „Russisch Roulette“-Situation, oder nur ein „Plastikbaum“-Problem?
  3. Wenn es ein „Plastikbaum“-Problem ist, reduzieren Sie. Was ist die minimale Anforderung, um die Funktion zu erfüllen? (Funktion=Freude bereiten oder satt werden, nicht Perfektion).
  4. Entscheiden Sie sich für die einfachste, kontrollierteste Lösung (Im Zweifel: Gutschein statt stundenlanges Suchen).

Matthias Maurer kann mit Blick auf die wunderbar blaue Erde (der Himmel ist schwarz, die Erde leuchtet blau!) bestätigen, dass das Leben schön, aber auch zerbrechlich ist. Erlebe ich jemals wieder eine Aussicht wie die auf Brasilien unter mir? Das ist die Priorität. Nicht, ob das Geschenk zu 100% passt.

Vielleicht sollten wir alle unseren irdischen Ballast abwerfen und uns auf die einfache (wenn auch eingeschweißte) Wahrheit besinnen: Gemeinsamkeit ist genug.

Fazit

Der Astronaut Matthias Maurer verbrachte die stressfreieren Momente, als er vor echtem Chaos stand (Trümmerwolke) und er sich auf seine Fähigkeiten konzentrieren musste, anstatt sich den Kopf über die Erwartungen anderer zu zerbrechen (Geschenke). Echte Gefahr bringt Klarheit. Künstlicher Stress macht uns blind.

Was stresst Sie im Dezember am meisten – das Echte oder das Künstliche?

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