Gerade jetzt, wo Kriminelle keine Grenzen mehr kennen, steigt die Internetkriminalität rasant. Ein Fehler – ein einziger Klick – kann Ihr Erspartes kosten. Ich habe mir die aktuellen Warnungen der Sparkasse ganz genau angesehen, um herauszufinden, wie Betrüger uns jetzt ganz gezielt angreifen. Das Schlimmste: Es wirkt täuschend echt. Sie müssen wissen, welche drei Fallen gerade im Umlauf sind, bevor es zu spät ist.
Die Sparkasse hat auf ihrer Webseite sehr spezifisch drei aktuelle Betrugsmethoden identifiziert, die Millionen von Kunden im deutschsprachigen Raum betreffen. Es geht nicht mehr um offensichtliche Grammatikfehler, sondern um raffinierte Phishing- und Online-Banking-Angriffe. Hier die Details, die Sie ab sofort prüfen müssen.
Die Falle 1: Das gefälschte E-Mail-Postfach (Der „Datenstaubsauger“)
Diese Methode ist der Klassiker, aber jetzt viel gefährlicher. Betrüger senden E-Mails, die so aussehen, als kämen sie direkt von Ihrer Sparkasse. Der Betreff suggeriert oft dringenden Handlungsbedarf oder eine „wichtige neue Nachricht“.
Das Ziel ist klar: Sie sollen auf einen Link klicken, der Sie zu einer gefälschten Webseite führt. Diese Seite sieht der echten Sparkassen-Seite zum Verwechseln ähnlich.
Dort werden dann zuerst Ihre Anmeldedaten abgefragt, aber Achtung, der fieseste Trick kommt danach:
- Die Seite fragt nach zusätzlichen privaten Informationen.
- Sie fordern Sie auf, die Eingabe mit einer TAN-Bestätigung abzuschließen.
Warum das so gefährlich ist: Mit diesen Daten können Kriminelle Sie später anrufen (oft mit gefälschter Anrufer-ID, der sogenannten Spoofing-Technik) und sich als Sparkassen-Mitarbeiter ausgeben, um das letzte Vertrauen zu brechen.

Sofort-Tipp: Haben Sie auf so einer Seite Daten eingegeben? Zögern Sie keine Sekunde. Wenden Sie sich *sofort* an Ihre lokale Geschäftsstelle, um den Online-Banking-Zugang sperren zu lassen. Jede Minute zählt.
Die Falle 2: „Ihre Aktualisierung ist erforderlich“ – Der pushTAN-Vorwand
Aktuell zirkulieren vermehrt gefälschte E-Mails und SMS, die eine „Aktualisierung“ oder „Wartungsarbeiten“ des pushTAN-Systems als Vorwand nutzen. Betreffzeilen, die gerade auftauchen, sind zum Beispiel: „Ihre Aktualisierung ist erforderlich – Ref: 8731399“ oder „pushTAN-Wartungsarbeiten durchführen“.
Sie werden aufgefordert, auf den Link zu klicken, um die „Geschäftsbedingungen zu erneuern“ oder technische Schritte durchzuführen.
Der Mechanismus ist der gleiche wie bei Falle 1, aber der kulturelle Kniff liegt darin, dass viele Österreicher und Deutsche regelmäßig ihre Bankgeschäfte digital erledigen und bei „TAN“ oder „Update“ schnell reagieren.
Auch hier führt der Klick auf eine Phishing-Seite, die Ihre Login-Daten abgreift. Der nächste Schritt der Kriminellen ist dann der perfide Anruf (Falle 3).

Die Falle 3: Der Anruf, der Ihr Handy kapert (Die Freigabe des „vertrauenswürdigen Geräts“)
Falle 3 baut oft auf den ersten beiden auf. Nachdem die Kriminellen Ihre Logins haben (oder glauben, diese zu bekommen), rufen sie Sie an. Sie tun so, als wären sie Ihre Sparkasse und warnen Sie vor „unautorisierten Zugriffen“.
Der Anrufer versucht nun, Sie dazu zu bringen, eine der folgenden Aktionen durchzuführen:
- Ein Gerät der Betrüger als „vertrauenswürdig“ in Ihrem System freizugeben.
- Eine TAN-Eingabe zu bestätigen, um angeblich den Zugriff zu blockieren.
- Eine von den Betrügern initiierte Überweisung zu bestätigen (oft eine kleine, unauffällige Summe als Testlauf).
Ich sah in meiner Praxis oft, dass Leute im Schockzustand alles tun, was die vermeintliche Bank von ihnen verlangt. Aber hier ist die eiserne Regel, die Sie sich merken müssen:
Der unumstößliche Lifehack: Bestätigen Sie Transaktionen nur, wenn Sie selbst diese Transaktion gestartet haben. Eine Bank wird Sie niemals anrufen und Sie auffordern, eine TAN zur Freigabe eines Geräts oder einer Überweisung durchzugeben, die Sie nicht initiiert haben. Wenn eine TAN-Aufforderung kommt, die Sie nicht verstehen, legen Sie sofort auf.
Ein schneller Check: So erkennen Sie eine Phishing-Nachricht (BSI-Leitfaden)
Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) liefert klare Anzeichen, die auch in Österreich gelten. Prüfen Sie jede E-Mail der Bank, die Sie verunsichert, anhand dieser Punkte:
- Der Text erzeugt extremen Handlungsbedarf („Wenn Sie Ihre Daten nicht umgehend aktualisieren…“)
- Es werden Drohungen verwendet („…müssen wir Ihr Konto leider sperren.“)
- Sie werden aufgefordert, vertrauliche Daten (PIN, Kreditkartennummer) direkt in der E-Mail preiszugeben.
- Die E-Mail enthält Links, aber die Absenderadresse wirkt bei genauerem Hinsehen komisch (z.B. [email protected]).
Bereits eines dieser Merkmale sollte Ihre Alarmglocke läuten lassen. Bei der Digitalisierung unserer Finanzen gilt: Misstrauen ist der beste Schutzengel.
Haben Sie selbst schon einen dieser Anrufe oder Mails bekommen? Wie sind Sie damit umgegangen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren, um andere zu warnen!
