Das Beilagen-Geheimnis zum Raclette: So wird ihr wintersalat zum heimlichen Star

Das Beilagen-Geheimnis zum Raclette: So wird ihr wintersalat zum heimlichen Star

Kennen Sie das? Nach dem vierten Käsepfännchen ist das Racletteessen irgendwie… schwer. Obwohl Fondue und Raclette in Österreich zur Wintertradition gehören, fehlt oft die frische, knackige Komponente, die den Abend leicht hält. Viele vergessen: Die perfekte Beilage verhindert das „Käse-Koma“.

Ich habe zwei unschlagbare Salat-Rezepturen gefunden, die nicht nur hervorragend in die kalte Jahreszeit passen, sondern auch die Schwere des Käses elegant ausgleichen. Diese Salate werden bei Ihrem nächsten Abendessen in Wien, Salzburg oder Graz zum heimlichen Star.

Der Anti-Käse-Koma-Trick: Warum Salate Pflicht sind

Raclette ist Fett und Salz. Ein guter Salat ist Säure, Frische und Textur. Das ist kein Zufall, das ist kulinarisches Gleichgewicht. Wer nur Essiggurken und Silberzwiebeln auf den Tisch stellt, verpasst eine Chance.

In meiner Praxis, wenn ich große Feste ausrichte, merke ich immer wieder: Die Gäste greifen zuerst zum Käse, aber am längsten bleiben sie bei den frischen Beilagen hängen. Sie suchen instinktiv nach einem Gegengewicht.

Rezept 1: Der warme Rote-Bete-Salat mit der Überraschung

Dieser Salat ist warm, erdig und bringt eine fruchtige Note mit, die perfekt zu deftigem Käse (etwa einem reifen Bergkäse) oder Fleisch (fürs Fondue) passt. Das Besondere: Himbeeressig und Wildpreiselbeeren.

Das Beilagen-Geheimnis zum Raclette: So wird ihr wintersalat zum heimlichen Star - image 1

Die Zutaten (für 4-6 Personen):

  • 2 Packungen Rote Bete (bereits gegart, Vakuum) – Spart Zeit, perfekt für den kurzfristigen Einkauf im Billa.
  • 2-3 Rote Zwiebeln
  • 1 Schuss Himbeeressig
  • 2-3 EL Crème fraîche oder Schmand
  • 1 EL Wildpreiselbeeren (aus dem Glas)
  • Pflanzenöl, Salz, Pfeffer

Schritt-für-Schritt-Anleitung in 5 Minuten

Dieser Salat ist so schnell, dass Sie ihn noch zubereiten können, wenn die ersten Gäste schon anläuten:

  1. Rote Bete in etwa ein Zentimeter große Würfel schneiden.
  2. Rote Zwiebeln fein würfeln und in einer großen Pfanne mit Öl glasig anbraten. Wichtig: Nicht braun werden lassen!
  3. Rote Bete dazu geben, kurz mitbraten. Mit einem kräftigen Schuss Himbeeressig ablöschen. Durchschwenken.
  4. Pfanne vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
  5. Crème fraîche und die Preiselbeeren unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Der Lifehack gegen Langeweile: Wenn Sie keine Preiselbeeren mögen oder es herzhafter wollen, ersetzen Sie diese durch eine Prise Baharat (orientalische Gewürzmischung) und rösten Sie kurz vor dem Servieren ein paar Mandelsplitter an – das gibt einen tollen Crunch.

Rezept 2: Der cremige Selleriesalat – viel besser als Krautsalat

Sellerie wird oft unterschätzt. Doch richtig zubereitet, ist er eine Texturbombe. Dieser Salat bringt die nötige Schärfe (vom Senf) und die Säure (vom Apfel und Zitrone) ins Spiel.

Die geheime Zutat: Eine selbstgemachte Mayonnaise, die einfacher ist, als Sie denken!

Die Zutaten:

  • 1 Sellerieknolle
  • 3 Eigelb
  • 1 EL mittelscharfer Senf (österreichischer Estragonsenf passt hervorragend)
  • 300 ml neutrales Öl (Sonnenblume und Raps gemischt)
  • Saft einer Zitrone
  • 1 Roter Apfel (z.B. ein knackiger Apfel aus der Steiermark)
  • 150 g gehackte Walnusskerne

So gelingt die Blitz-Mayonnaise

Viele scheuen sich vor Mayonnaise, aber mit dem Pürierstab ist es ein Kinderspiel. Das funktioniert wie ein Zaubertrick!

Das Beilagen-Geheimnis zum Raclette: So wird ihr wintersalat zum heimlichen Star - image 2

  1. Eigelb und Senf in einen Mixbecher geben, Prise Salz und Zitronensaft dazu.
  2. Das gesamte Öl auf einmal dazuschütten!
  3. Wichtig: Den Pürierstab ganz unten am Boden ansetzen. Einschalten und langsam, ganz langsam nach oben ziehen. Die Mayonnaise emulgiert dabei sofort zu einer dicken Creme. Fertig.

Die Sellerie-Zubereitung:

  • Sellerie schälen, in sehr feine Streifen (Julienne) schneiden.
  • Die Streifen nur 25 bis 30 Sekunden in kochendem Salzwasser blanchieren. Das nimmt die Schärfe, hält den Biss.
  • Sofort in ein Sieb abgießen, mit eiskaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen.

Die fertige Mayonnaise unter den Sellerie rühren. Den Apfel raspeln oder ebenfalls in feine Streifen schneiden und untermischen. Zum Schluss die Walnusskerne unterheben. Prüfen: Braucht es noch mehr Biss (Walnüsse?) oder Säure (Zitrone?).

Das Fazit für ein entspanntes Wintermenü

Vergessen Sie langweilige Convenience-Beilagen. Mit diesen zwei einfachen, aber raffinierten Salaten bringen Sie Frische, Säure und Textur auf den Tisch, die jedes Raclette oder Fondue in ein ausgewogenes Festmahl verwandeln.

Ihr Abend wird leichter, die Gäste zufriedener.

Welchen Salat servieren Sie traditionell zu Fondue oder Raclette? Haben Sie ein österreichisches Geheimrezept, das dazu nie fehlen darf?

Nach oben scrollen