Die Riester-Rente ist tot. Dieses System, das in den letzten Jahren immer mehr zum bürokratischen Ärgernis wurde, wird nun offiziell beerdigt. Aber keine Panik: Was die Merz-Regierung uns vorsetzt, ist keine leere Hülle, sondern ein komplett neues Konzept für die private Altersvorsorge. Millionen Österreicher (und Deutsche) müssen jetzt handeln oder zumindest verstehen, was kommt. Das Wichtigste vorweg: Es geht plötzlich um viel mehr Geld, vor allem, wenn Sie jünger sind.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat es klar formuliert: „Wir wollen eine private Altersvorsorge für alle.“ Klingt nach Politikersprech, aber das neue Renten-Konzept, das am 17. Dezember 2025 verabschiedet wurde, ist radikal anders und zielt besonders auf jene ab, die bisher wenig sparen konnten.
Der Insider-Blick: Warum die Riester-Rente scheitern musste
In meiner journalistischen Praxis habe ich oft gesehen, wie frustrierend die Riester-Rente war. Hohe Gebühren fraßen die Erträge auf, komplizierte Regeln machten das Ganze undurchsichtig. Es war wie ein teurer Kaffee-Vollautomat, der nur lauwarmes Wasser ausgibt. Viele Sparer – 4,6 Millionen Verträge wurden bereits stillgelegt – haben die Notbremse gezogen.
Die neue Merz-Regierung zieht nun den Schlussstrich und ersetzt das alte System durch einen neuen Ansatz, der auf zwei Säulen steht:
- Das Altersvorsorgedepot: Weg von starren Garantien (die die Rendite killten), hin zu besseren Gewinnchancen an den Finanzmärkten.
- Die Frühstart-Rente: Ein revolutionäres Konzept, das bereits Babys und Kleinkinder absichert.
Was das neue Altersvorsorgedepot wirklich bringt (bis zu 480 Euro Förderung)
Vergessen Sie die bisherige, starre Grundzulage von 175 Euro. Die staatliche Unterstützung wird jetzt dynamischer und viel attraktiver. Hier liegt der Schlüssel, warum Sie unbedingt weiterlesen sollten.

Die Förderung funktioniert zukünftig prozentual:
- 30 Cent pro einbezahltem Euro bis zu einer Jahresgrenze von 1.200 Euro (ab 2029 sind es sogar 35 Cent).
- 20 Cent pro Euro für zusätzliche Einzahlungen zwischen 1.200 und 1.800 Euro.
Das Endresultat: Die höchstmögliche jährliche Grundzulage wird auf satte 480 Euro erhöht. Das ist eine massive Steigerung und macht die private Altersvorsorge für Normalverdiener endlich wieder lohnenswert.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den die Sparkasse hervorhebt: Die unsäglichen Abschluss- und Vertriebsgebühren werden nicht mehr sofort am Anfang fällig, sondern über die gesamte Vertragslaufzeit verteilt. Das schützt Sie vor hohen Anfangsverlusten.
„Frühstart-Rente“: Der Game-Changer für junge Menschen (ab sechs Jahren)
Das ist die Komponente, die ich persönlich am spannendsten finde. Stellen Sie sich vor: Ihr Kind (oder Enkelkind) bekommt vom Staat jeden Monat automatisch zehn Euro auf ein persönliches Altersvorsorgedepot überwiesen. Egal, ob die Eltern daran denken oder nicht. Das Geld sammelt sich von sechs bis 18 Jahren an.
Warum diese „Frühstart-Rente“ so genial ist:

- Faktor Zeit: Dank des Zinseszinseffekts in den ersten, entscheidenden Jahren wächst dieser kleine Betrag auf lange Sicht exponentiell. Es wirkt wie ein Turbo-Booster für die spätere Rente.
- Gerechtigkeit: Auch Kinder, deren Eltern kein Depot einrichten, profitieren durch eine gemeinschaftliche Anlage. Niemand wird vergessen.
Die Deutsche Rentenversicherung betont, dass die Jahrgänge ab 2020 sogar rückwirkend ab dem 1. Januar 2026 von diesem Programm profitieren – ein starkes Zeichen.
Praktischer Lifehack: Was Sie als Riester-Sparer jetzt tun müssen
Im Supermarkt des Lebens haben Sie jetzt eine Wahl, die Sie nicht ignorieren dürfen. Sie haben Bestandsschutz, was bedeutet, dass Ihr alter Riester-Vertrag unverändert weiterlaufen kann. Aber hier kommt die nicht-offensichtliche Empfehlung:
Viele Riester-Verträge sind aufgrund der alten Gebührenstruktur und der Garantieanforderungen extrem renditeschwach. Nutzen Sie die einmalige Möglichkeit, preiswert zum neuen System zu wechseln. Das Beste daran: Sie müssen keine bereits erhaltenen staatlichen Förderungen zurückzahlen! Lassen Sie Ihren Vertrag von einem unabhängigen Berater prüfen. Der Wechsel auf das neue Depot mit besseren Ertragsmöglichkeiten ist in den meisten Fällen der logische Schritt, um die verlorenen Renditen der letzten Jahre aufzuholen.
Der Startschuss für das neue private Vorsorgesystem fällt am 1. Januar 2027. Bis dahin ist Zeit, sich zu informieren und die eigene Strategie anzupassen.
Das Ziel der Regierung ist klar formuliert: Die private Altersvorsorge soll einfacher, attraktiver und unbürokratischer werden. Nach Jahren der Enttäuschung durch Riester bietet uns dieses neue Konzept tatsächlich eine echte Chance.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Riester-Rente gemacht? Und glauben Sie, dass die neue „Frühstart-Rente“ wirklich etwas ändern wird?
