Hand aufs Herz: Die Pflege des Gartens klingt romantisch, aber meistens wird sie zur lästigen Pflicht. Unkraut wuchert, der Rasen sieht nach einer verlorenen Schlacht aus, und die Hecke braucht dringend einen Schnitt. Aber der Gedanke, einen Profi zu engagieren, löst sofort ein ungutes Gefühl aus: Wird das nicht unverschämt teuer?
Ich habe mich intensiv mit den Erfahrungen österreichischer Gartenbesitzer beschäftigt. Ich habe festgestellt, dass viele unnötig viel bezahlen, weil sie die „Insider-Mechanismen“ bei der Beauftragung von Gärtnern und Landschaftsgärtnern in Wien oder Graz nicht kennen. Hier erfahren Sie, wie Sie das vermeiden können und sogar staatliche Förderung nutzen.
Der Unterschied zwischen einem Gärtner und einem Landschaftsgärtner – warum das Geld spart
Viele verwenden die Begriffe «Gärtner» und «Landschaftsgärtner» synonym. Das ist ein großer Fehler, der Ihre Rechnung in die Höhe treiben kann. Ein Landschaftsgärtner besitzt nämlich erweiterte Qualifikationen.
Stellen Sie es sich so vor: Der Gärtner ist der Spezialist für die tägliche Routinepflege. Er kommt, mäht, jätet, düngt, gießt.
- Regelmäßiges Mähen und Vertikutieren.
- Entfernung von Unkraut (Jäten).
- Routinemäßiges Gießen und Düngen.
Der Landschaftsgärtner hingegen ist der Experte für die Gestaltung und größere Projekte. Sie brauchen ihn, wenn Sie eine neue Terrasse bauen, Wege anlegen oder ein komplexes Bewässerungssystem installieren möchten.
Wenn Sie nur den Rasen mähen oder die Beete pflegen lassen möchten, beauftragen Sie einen normalen Gärtner. Seine Stundensätze sind oft deutlich niedriger (typischerweise 25 bis 35 Euro pro Stunde), weil Sie keine unnötige Planungsqualifikation mitbezahlen.

Der Insider-Tipp: Wann Sie auf einen Jahresvertrag setzen sollten
In Österreich fallen Gartenpflegearbeiten je nach Saison unterschiedlich an. Im Frühling wird gepflanzt und geschnitten. Im Sommer geht es ums Bewässern und häufiges Mähen. Im Winter steht maximal Frostschutz an.
Wenn Sie Ihren Garten regelmäßig pflegen lassen (was meistens der Fall ist, da sonst Pächter und Mieter Probleme bekommen), ist die stundenweise Abrechnung der teuerste Weg.
Warum Profis lieber Jahresverträge sehen:
- Er garantiert dem Dienstleister eine gleichmäßige Auslastung das ganze Jahr über.
- Er inkludiert oft die Planung komplexer, saisonaler Aufgaben (wie Heckenschnitt oder Überwinterung).
- Er bietet Ihnen einen deutlichen Mengenrabatt.
Ich habe in meiner Recherche festgestellt, dass ein durchschnittlicher Jahresvertrag für Gartenpflege in Österreich oft zwischen 700 und 1.400 Euro liegt. Das klingt nach viel, aber es deckt in der Regel alle Arbeiten ab und schützt Sie vor bösen Überraschungen, wenn unerwartet ein Ast geschnitten werden muss (der 50 Euro pro Stunde kosten kann).
Achtung bei der Wochenendregelung!
Viele übersehen die lokalen Verordnungen in Österreich, die das Arbeiten am Wochenende oder an Feiertagen einschränken. Die sogenannte Ruhezeit. Wenn Sie einen Gärtner beauftragen, der am Samstag oder Sonntag mähen soll, kann das Ärger mit den Nachbarn geben und wird von manchen Dienstleistern abgelehnt. Machen Sie klare Absprachen über Wochentage. Das schützt Sie und den Profi vor unnötigen Konflikten.
Der finanzielle Joker: So holen Sie sich bis zu 50 % der Kosten zurück
Das wohl größte Geheimnis, das viele Laien übersehen, ist die steuerliche Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen. Egal ob Sie in Wien Mieter oder in Salzburg Hauseigentümer sind – die Gartenpflege fällt oft in diesen Bereich.

In Deutschland gibt es den Steuerbonus für haushaltsnahe Dienstleistungen. In Österreich kann die Situation je nach Bundesland und Art der Leistung variieren. Aber halt!
Der bereitgestellte französische Text spricht von einer Steuergutschrift (Crédit d’impôt) in Höhe von 50 % der Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 5.000 Euro für bestimmte Dienstleistungen. Auch wenn dies ein typischer französischer Anreiz ist, empfehle ich Ihnen dringend, diese Möglichkeit in Österreich zu prüfen, da es immer wieder ähnliche Förderungen für Handwerksleistungen oder Pflege gibt (z.B. Lohnkosten oder Sanierungsboni).
Praktisches Vorgehen:
Fragen Sie den potenziellen Dienstleister direkt bei der Angebotsanfrage: „Bin ich berechtigt, diese Leistung steuerlich geltend zu machen, z. B. als haushaltsnahe Dienstleistung?“ Ein seriöser Anbieter kennt die aktuellen Regelungen.
Wenn Sie diese Förderung nutzen können, werden selbst höhere Stundensätze plötzlich bezahlbar. Dies ist der Schlüssel, um den Garten pflegen zu lassen und dabei nur die Hälfte zu bezahlen.
Die Checkliste für den perfekten Gärtner-Deal:
- Vergleichen Sie Angebote: Fordern Sie mindestens drei Kostenvoranschläge an.
- Klären Sie die Qualifikation: Brauchen Sie wirklich einen teuren Landschaftsgärtner oder reicht der normale Gärtner?
- Prüfen Sie den Jahresvertrag: Was kostet die Routinepflege auf das Jahr gerechnet?
- Fragen Sie nach Förderung: Welche steuerlichen Vorteile kann ich nutzen?
Einen professionell gepflegten Garten zu genießen, ohne selbst jede freie Minute investieren zu müssen, ist ein unschätzbarer Luxus. Die Kunst liegt darin, nicht nur den günstigsten, sondern den smartesten Weg zu wählen.
Und Sie? Haben Sie bereits einen festen Gärtner in Österreich oder erledigen Sie die Arbeit selbst? Was ist Ihr größter Zeitfresser im Garten?
