Die Euphorie in Wien-Hütteldorf ist verflogen. Hatte Rapid in der Vorsaison noch das Viertelfinale der Conference League erreicht, so verläuft die Ligaphase heuer ernüchternd. Nach dem 0:1 am Donnerstag daheim gegen Universitatea Craiova hält man nach drei Runden bei null Punkten und 1:8 T.
Rapid Wien kämpft um den Verbleib in der Conference League
Die Stimmung bei Rapid Wien ist derzeit alles andere als euphorisch. Nach dem Erreichen des Viertelfinales in der vergangenen Saison der Conference League hat sich die aktuelle Ligaphase zu einer ernüchternden Erfahrung entwickelt. Nach der Niederlage von 0:1 gegen Universitatea Craiova stehen die Hütteldorfer nach drei Runden mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:8 da. „Es wird relativ schwer werden“, äußerte Rapid-Coach Peter Stöger besorgt über die Situation, die sich am 36. und letzten Tabellenplatz abzeichnet.
Schlüsselspiel gegen Craiova
Nach den Begegnungen mit Lech Posen und Fiorentina erwies sich nun auch Craiova als zu stark für Rapid. Das Match gegen die gut eingestellten Rumänen war entscheidend für die Europacup-Ambitionen des Vereins, doch am Ende musste Rapid erneut ohne Punkte dastehen. „Gratulation an Craiova. Ich denke, dass der Sieg verdient war, denn sie waren die bessere Mannschaft mit den klareren Chancen. Logischerweise sind wir enttäuscht“, sagte Stöger nach dem Spiel. Ein Comeback wie gegen Sturm Graz, als man zuletzt in der Bundesliga ein 0:1 noch drehen konnte, blieb diesmal aus.
Stöger erkannte zwar den Aufwand an, den seine Mannschaft betrieb, jedoch blieben die Schwächen in der Abwehr und im Spielaufbau nicht unbemerkt. „Wir haben es ihnen relativ leicht gemacht, weil wir es bei Ballgewinn nicht geschafft haben, in der Spielfortsetzung unsere Lösungen zu finden. Dann ist es schwierig, wenn du bei Ballgewinn selbst nie etwas Produktives daraus machen kannst“, erklärte er.
Fehlende Qualität im internationalen Wettbewerb
Fehlt Rapid also die nötige Qualität? Torhüter Paul Gartler wollte diese Frage nicht mit einem klaren Ja beantworten. „Wenn man das jetzt so sieht, könnte man das meinen. Aber das glaube ich nicht. Wir schaffen es international noch nicht, dass wir die ‚Pace‘ auf die Straße kriegen. Das müssen wir schleunigst abstellen“, so der 28-Jährige. Im Vergleich zur letzten Saison, in der Rapid nur eine Niederlage in der gesamten Ligaphase der Conference League kassierte, sind es jetzt bereits drei. „Das tut natürlich brutal weh, vor allem wenn man auf das letzte Jahr blickt, wo es so gut gelaufen ist. Aber es hilft nichts, es sind noch drei Spiele. Die neun Punkte wollen wir holen, und dann glaube ich, dass wir trotzdem überwintern können“, erklärte Gartler.
Sein Trainer war sich da nicht so sicher. „Da, wo wir jetzt stehen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht so groß. Da musst du schon richtig abliefern“, sagte Stöger und fügte hinzu, dass die Hoffnung auf Rückkehr der angeschlagenen Spieler besteht.
Ausblick auf die kommenden Spiele
Im November und Dezember stehen Rapid noch zwei Auswärtsspiele bei Rakow Czestochowa und Zrinjski Mostar sowie ein Heimspiel gegen Omonia Nikosia bevor. „Die Hoffnung ist, dass wir ein paar Jungs retour kriegen, die uns mehr Möglichkeiten geben nach der Länderspielpause. Dass wir die volle Kapelle zur Verfügung haben. Dann ist es vielleicht möglich, dass wir diese drei Spiele positiv bestreiten. Ob es sich dann ausgeht, weiß ich nicht“, sagte der 59-Jährige, der auf Spieler wie Petter Nosa Dahl oder Claudy Mbuyi verzichten muss.
Doch zunächst gilt es, sich auf das bevorstehende Spiel gegen die WSG Tirol zu konzentrieren. „Sonntag ist die Liga, unser täglich Brot. Da müssen wir jetzt gewinnen. Dann haben wir eine Länderspielpause, wo wir uns sammeln können“, gab Gartler die Marschrichtung vor. In Innsbruck wird sich zeigen, wie es mit der aktuellen Berg-und-Tal-Fahrt von Rapid weitergeht.
Für Spieler, die nicht mehr im Kader sind, gibt es alternative Möglichkeiten, wie etwa Trainingslager für vereinslose Spieler, um ihre Karriere fortzusetzen.
