Die Lebenserwartung der Männer in Österreich ist zuletzt stärker gestiegen als die der Frauen. Gleichzeitig nimmt die Pflegebedürftigkeit bei Männern zu, berichtet Thomas Dorner in einem Gastbeitrag anlässlich des Aktionsmonats für Männergesundheit („Movember“). Die Gründe dafür sind laut
Gesundheitsbewusstsein bei Männern: Herausforderungen und Lösungen
Die Lebenserwartung der Männer in Österreich hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Anstieg erfahren, der über dem der Frauen liegt. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass die Pflegebedürftigkeit unter Männern zunimmt. Dies berichtet Thomas Dorner, der Leiter der Akademie für Altersforschung in Wien, im Rahmen des Aktionsmonats für Männergesundheit, auch bekannt als „Movember“. Die Ursachen für diese Entwicklungen sind vielschichtig.
Unterschiede in der Lebenserwartung
Männer leben im Durchschnitt fünf Jahre kürzer als Frauen, ein globales Phänomen, das auch in Österreich deutlich wird. Im vergangenen Jahr betrug die Lebenserwartung bei Männern 79,4 Jahre, während Frauen auf 84,2 Jahre kamen. Diese Unterschiede sind über die Jahrzehnte relativ konstant geblieben. In Österreich ist jedoch die Lebenserwartung bei Männern in den letzten Jahrzehnten stärker gestiegen als bei Frauen, was zu einer leichten Verringerung der geschlechtsspezifischen Differenz führt.
Eine positive Entwicklung zeigt sich auch in der subjektiven Gesundheitseinschätzung, die bei beiden Geschlechtern tendenziell gestiegen ist. Männer bewerten ihre Gesundheit im Durchschnitt besser als Frauen, was jedoch nicht immer mit objektiven Gesundheitsindikatoren übereinstimmt.
Ursachen für frühzeitigen Tod
Die Differenzen in der Lebenserwartung sind neben genetischen Faktoren vor allem auf unterschiedliche Lebensstile zurückzuführen. Männer sind anfälliger für chronische Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Krebsarten, die häufig zu einem vorzeitigen Tod führen. Diese Krankheiten stehen oft in Verbindung mit ungesunden Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, wie übermäßigem Alkohol- und Tabakkonsum. Zudem neigen Männer eher zu riskanterem Verhalten, was ebenfalls zu Unfällen und gewalttätigen Todesursachen führt.
Obwohl der Zigarettenkonsum in den letzten Jahren bei Männern zurückgegangen ist, zeigt sich ein Anstieg des Risikofaktors Übergewicht, was auf ungesunde Ernährungs- und Bewegungsverhalten hinweist.
Hürden im Alter
Mit zunehmendem Alter steigen die Herausforderungen im Alltag. Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten, wie Essen, Hygiene oder der Transfer vom Bett in den Sessel, nehmen zu. Auch die Fähigkeit, komplexere Aufgaben wie Kochen oder Finanzangelegenheiten zu erledigen, wird zunehmend eingeschränkt. Studien zeigen, dass dieser Anstieg bei Männern stärker ausgeprägt ist als bei Frauen, was zu einer erhöhten Unselbstständigkeit und Pflegebedürftigkeit führt.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Technologische Veränderungen haben viele alltägliche Aktivitäten komplizierter gemacht, was insbesondere ältere Menschen vor Herausforderungen stellt. Zudem sind steigende Trends wie Adipositas und eine Abnahme der körperlichen Aktivität zu beobachten.
Empfehlungen zur Stärkung der Männergesundheit
Um die Gesundheit von Männern in jedem Alter zu fördern, sind körperliche Aktivitäten von zentraler Bedeutung. Es wird empfohlen, mindestens zweimal pro Woche muskelkräftigende Übungen durchzuführen, wie etwa Sport ab 50: Wie viel Bewegung tatsächlich erforderlich ist oder Gewichte zu heben. Darüber hinaus sollten 150 bis 300 Minuten moderate Ausdaueraktivitäten pro Woche angestrebt werden.
Eine gesunde Ernährung ist ebenfalls entscheidend und sollte reich an Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten sein, während der Konsum von Zucker und Alkohol reduziert werden sollte. Weitere wichtige Aspekte sind die Entwicklung von Stressbewältigungsfähigkeiten, der Aufbau sozialer Netzwerke und geistige Aktivitäten, die als sinnvoll empfunden werden.
Insgesamt ist es wichtig, dass Männer sich aktiver mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen und präventive Maßnahmen ergreifen, um ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
