Fast Fashion: Stichprobe zeigt hohe Belastung mit Giftstoffen

Eine Stichprobe der Wegwerf-Wintermode aus China wurde im Auftrag der NGO Global 2000 in Kooperation mit dem Konsumentenschutz der AK Oberösterreich einer genaueren Untersuchung unterzogen. Was die Giftstoffe betrifft, so haben laut Aussendung vom Mittwoch sieben Produkte teils mehrere ges.

Hohe Schadstoffbelastung in Fast-Fashion-Produkten: Untersuchungsergebnisse

Eine aktuelle Untersuchung hat alarmierende Ergebnisse zur Schadstoffbelastung von Fast-Fashion-Kleidung aus China hervorgebracht. Im Auftrag einer Umweltorganisation wurde eine Stichprobe von 20 Artikeln, die über günstige Online-Plattformen erhältlich sind, unter die Lupe genommen. Die Analyse ergab, dass mehrere Produkte die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe erheblich überschreiten.

Schockierende Ergebnisse der Schadstofftests

Die Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit einer Verbraucherschutzorganisation durchgeführt wurde, zeigt, dass einige Artikel von den Plattformen Temu und Shein Umweltgifte enthalten, die bis zu 4.000-mal über den zulässigen Grenzwerten liegen. Laut der Sprecherin der Umweltorganisation wurden in vier von 20 getesteten Kleidungsstücken per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) nachgewiesen. Besonders besorgniserregend ist die Damenwindjacke von Temu, bei der der Grenzwert um das 4.154-Fache überschritten wurde.

Zusätzlich wurden in drei getesteten Paar Schuhen hohe Mengen an Weichmachern festgestellt, während eines der Paare von Shein auch Blei enthielt. Diese Chemikalien sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern haben auch langfristige Auswirkungen auf die Umwelt.

Plastikdominanz und Müllproblematik

Die Untersuchung ergab zudem, dass der Großteil der analysierten Kleidungsstücke aus Kunststoffen wie PVC, Polyester, Elasthan oder Ethylen-Vinyl-Acetat besteht. Diese Materialien, die aus Erdölprodukten gewonnen werden, tragen zur Umweltverschmutzung bei und führen zu einem zunehmenden Problem mit Mikroplastik. Jedes Mal, wenn solche Kleidungsstücke gewaschen oder entsorgt werden, gelangen Mikroplastikpartikel in die Umwelt und sammeln sich im menschlichen Körper an.

In Österreich landen pro Jahr durchschnittlich 23 Kilogramm Kleidung pro Person im Müll, was fast doppelt so viel ist wie im EU-Durchschnitt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Wegwerfmentalität in der Modeindustrie ein ernsthaftes Umweltproblem darstellt. Die Herstellung von Textilien ist ressourcenintensiv, benötigt viel Wasser und Energie und ist oft mit dem Einsatz von schädlichen Chemikalien verbunden.

Forderungen nach Maßnahmen zur Reduzierung von Fast Fashion

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wird von Umweltorganisationen gefordert, dass die Regierung Maßnahmen ergreift, um die Produktion von Wegwerfmode zu reduzieren. Die Forderung umfasst ein Verbot von Fast Fashion sowie die Einführung eines Anti-Fast-Fashion-Gesetzes, das Überproduktion eindämmen, ein Werbeverbot auf sozialen Medien und eine Verringerung der Zollfreigrenzen umfassen sollte.

Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Verbrauchern, sondern auch bei den politischen Entscheidungsträgern, die dringend handeln müssen, um den schädlichen Trend der Wegwerfmode zu stoppen. Kleidung sollte möglichst lange genutzt werden, um die Umwelt zu schonen und wertvolle Ressourcen zu bewahren.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Fast-Fashion-Industrie zu schärfen und nachhaltige Alternativen zu fördern.

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