Gewinn von Mercedes-Benz sinkt um fast ein Drittel

Der Gewinn von Mercedes-Benz ist im dritten Quartal um fast ein Drittel gesunken. Als Gründe nannte der Autokonzern geringe Absatzzahlen, Belastungen durch die US-Zölle und Kosten des Stellenabbaus.

Mercedes-Benz verzeichnet signifikanten Gewinnrückgang im dritten Quartal

Der Gewinn von Mercedes-Benz ist im dritten Quartal stark geschrumpft, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Der Autobauer berichtete von einem Rückgang von fast einem Drittel, was auf niedrige Verkaufszahlen, Belastungen durch US-Zölle und Kosten im Zusammenhang mit dem Abbau von Arbeitsplätzen zurückzuführen ist.

Umsatz und operative Ergebnisse im Rückgang

Im Zeitraum von Juli bis September fiel das Konzernergebnis um mehr als 30 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres sank der Nettogewinn sogar um die Hälfte auf 3,9 Milliarden Euro. Die Herausforderungen auf dem Markt sind vielfältig: sinkende Absätze in China, die Belastung durch Importzölle in den USA sowie einmalige Kostenfaktoren haben zu diesem Rückgang beigetragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) fiel um 70 Prozent auf 750 Millionen Euro, einschließlich der Sonderfaktoren wie den Kosten für den laufenden Personalabbau. Das bereinigte EBIT erreichte 2,1 Milliarden Euro, während der Umsatz um sieben Prozent auf 32,1 Milliarden Euro zurückging.

Der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius erklärte, dass die Quartalsergebnisse den Prognosen für das Gesamtjahr entsprechen. Der Konzern hatte bereits mit einem deutlichen Rückgang von Absatz, Umsatz und Gewinn gerechnet. Die Rendite im Pkw-Segment lag mit 4,8 Prozent am unteren Ende der Prognosespanne von vier bis sechs Prozent.

Strategien zur Kostenreduzierung und Modelloffensive

Um die aktuelle Krise zu bewältigen, plant das Unternehmen, die Produktionskosten bis 2027 um zehn Prozent zu senken. Dies umfasst auch die Reduktion der Fixkosten und Materialkosten. Rund 40.000 Beschäftigte außerhalb der Produktion in Deutschland haben die Möglichkeit erhalten, freiwillig gegen Abfindung auszuscheiden, was bereits von Tausenden in Anspruch genommen wurde. Die Restrukturierungskosten beliefen sich im dritten Quartal auf 876 Millionen Euro, nach über 400 Millionen Euro im vorherigen Quartal.

Die schwachen Verkaufszahlen in China und den USA haben ebenfalls zu einem Rückgang des Absatzes beigetragen. Im dritten Quartal wurden 525.300 Pkw und Vans verkauft, was einem Rückgang von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In den ersten neun Monaten des Jahres verzeichnete Mercedes-Benz einen Rückgang von neun Prozent auf etwa 1,6 Millionen Fahrzeuge.

Die deutsche Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im wichtigen Markt China, wo heimische Hersteller bei der Umstellung auf Elektrofahrzeuge die Oberhand gewinnen. Dies betrifft insbesondere das Premium- und Luxussegment, in dem auch Mercedes aktiv ist.

Zusätzlich wird die Gewinnspanne in den USA durch die erhöhten Importzölle belastet, die auf 15 Prozent festgelegt wurden. Vor der Zollerhöhung konnte Mercedes-Benz im August einen Anstieg der Verkaufszahlen um sechs Prozent verzeichnen, da viele Fahrzeuge rechtzeitig an die Händler geliefert wurden. In Europa wird die Nachfrage durch eine schwache Konjunktur ebenfalls gebremst.

Das Unternehmen sieht sich auch neuen Risiken gegenüber, insbesondere im Handelsstreit mit China, der die Lieferung von Halbleitern des wichtigen Anbieters Nexperia gefährden könnte. Autobauer und Zulieferer sind auf der Suche nach Alternativen und bereiten sich gleichzeitig auf mögliche Produktionsstopps vor.

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