Patientin abgewiesen: Uniklinik war mit Notfall beschäftigt

Der Tod einer Oberösterreicherin, die mit einem Aorteneinriss von mehreren Spitälern nicht behandelt werden konnte, wirft Fragen zu den Kapazitäten des Gesundheitswesens auf. Laut dem Uniklinikum St. Pölten war das Team damals mit einem anderen Notfall befasst.

Der tragische Fall einer Patientin aus Oberösterreich, die an einem Aorteneinriss litt und in mehreren Krankenhäusern abgewiesen wurde, wirft ernsthafte Fragen über die Kapazitäten im Gesundheitssystem auf. Die 55-jährige Frau befand sich in akuter Lebensgefahr und benötigte dringend eine Operation. Da eine Behandlung im Klinikum Rohrbach nicht möglich war, wurden andere Einrichtungen kontaktiert, darunter das Universitätsklinikum St. Pölten, wo jedoch eine Absage erteilt wurde.

Nach Angaben des Universitätsklinikums St. Pölten kam die Anfrage vom Klinikum Rohrbach an einem Dienstagabend gegen 21:30 Uhr. In einer schriftlichen Stellungnahme wurde erläutert, dass das Team zu diesem Zeitpunkt mit einem anderen Notfall beschäftigt war und daher keine Zusage für die Übernahme der Patientin geben konnte. Das Krankenhaus betonte, dass die Herzchirurgie in St. Pölten regelmäßig Notfälle aus anderen Bundesländern versorgt, sofern Kapazitäten verfügbar sind.

Hintergrund und Reaktionen

Es wurde klargestellt, dass in diesem speziellen Fall nicht die Verfügbarkeit der Intensivkapazitäten das Problem darstellte, sondern ein akuter Notfall, der das herzchirurgische Team in Anspruch nahm. Auch in den anderen angefragten Krankenhäusern in Oberösterreich und Salzburg war kein Platz für die Patientin, was Bedenken hinsichtlich der allgemeinen Situation im Gesundheitswesen aufwirft.

Der Gesundheitsökonom Gerald Pruckner hat gravierende Mängel im System festgestellt und fordert eine umfassende Aufklärung. Die Politik ist ebenfalls gefordert, um die Hintergründe zu klären und mögliche Lösungen zu finden. Der Fall zeigt auf, wie wichtig es ist, die Kapazitäten in den Krankenhäusern zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern, um in Notfällen adäquat reagieren zu können.

Nach oben scrollen